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Große Zustimmung für den Bau der neuen "2-in-1"-Verwaltung

Bürgerbüro für den Ortsteil Mainflingen ergänzt den Neubau
Mit Beschluss der Gemeindevertretung vom 21. November 2017 findet eine parteiübergreifend intensiv geführte Diskussion ein erfolgreiches Ende: die Gemeinde Mainhausen baut in Zellhausen neben dem Bürgerhaus in der Rheinstraße ein neues Rathaus für beide Ortsteile und fasst die Liegenschaften der Verwaltung dort zusammen. Dabei werden die an dieser Stelle bereits bestehenden Verwaltungsräumlichkeiten entkernt und in die neu entstehende Rathauslösung integriert. Im Zuge dieser Maßnahme wird außerdem das Zellhäuser Bürgerhaus - wie bereits in Mainflingen erfolgt - vollständig energetisch saniert.

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Die Gründe für die unter dem Projektbegriff "2-in-1" bekanntgewordene Maßnahme werden schon lange diskutiert, die Argumente für eine Zusammenlegung und Zentralisierung sind gleichermaßen zahlreich. Bürgermeisterin Ruth Disser hatte schon zu Beginn der Diskussion darauf hingewiesen, dass die Gemeinde "über zwei sanierungsbedürftige Rathäuser verfüge, die nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen, unnötige Kosten verursachen und die Effizienz der Verwaltungsarbeit einschränken".

Neben den offensichtlichen und recht einfach zu kalkulierenden wirtschaftlichen Vorteilen sollen aber auch durch eine bessere Nutzung und Verdichtung der vorhandenen Verkehrs- und Flächeninfrastruktur, mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen und technischer Ausstattung Zeichen gesetzt werden. Laut der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Katja Jochum wird "unter anderem moderne Solartechnik helfen, die notwendige Energie wirtschaftlich und umweltgerecht zu erzeugen und den dann energetisch sich auf dem aktuellen Stand befindlichen Bestands- und Neubau kostengünstig zu versorgen."

"Da unser Planungshorizont wie in der Vergangenheit wieder 40 Jahre und mehr beträgt, muss von einer sich deutlich verändernden Service-Landschaft der Kommunen ausgegangen werden", ist sich der Erste Beigeordnete Torsten Reuter sicher. "Das Aufsuchen der Verwaltung wird mehr und mehr durch Dienste ersetzt, die zukünftig elektronisch bzw. online erledigt werden können. Der uns allen gut bekannte 'Termin im Rathaus' wird - bis auf wenige Ausnahmen - ein Auslaufmodell werden. Umso mehr ist eine Zentralisierung in einem der beiden Ortsteile vertretbar, wird der Vorort-Besuch doch - wie auch bereits bei den Banken oder anderen Behörden - kaum noch notwendig."

Durch ein Bürgerbüro in Mainflingen in Verbindung mit arbeitnehmer-freundlichen Öffnungszeiten soll Ersatz für den Wegfall des innerörtlich direkten Zugangs zur Verwaltung geschaffen werden. Die Bürgermeisterin zeigt sich verbindlich: "Auch heute steht nicht jeder Dienst in jedem Ortsteil zur Verfügung, mit dem Bürgerbüro aber bleiben wir flexibel, bürgernah und dienstleistungsorientiert."

„Eine projektbezogene Arbeitsgruppe, der die Vorsitzenden der Fraktionen, der Ausschüsse sowie die Mitglieder des Gemeindevorstands angehörten hat die öffentlichen Erörterungen des Haupt- und Finanzausschusses vorbereitend unterstützt“, erläutert Frank Simon, Vorsitzender des Ausschusses.

Ausgehend von der Überlegung, dass die sowieso notwendige Sanierung des Bürgerhauses in Zellhausen Möglichkeiten zur Erweiterung der bestehenden Verwaltungsräume aufzeigen könnte, wurde über eine Dauer von mehr als 12 Monaten ein ganzer Strauß möglicher Optionen geprüft, bewertet und in Teilen auch wieder verworfen.

Die Größe der geplanten Maßnahme allerdings hat den Aufwand gerechtfertigt: "Bei der Maßnahme handelt es sich um das sicherlich umfangreichste Projekt in der Legislaturperiode", so der SPD-Fraktionsvorsitzende Kai Gerfelder.

Alle Beteiligten waren sich im Lauf der Beratungen einig, dass die ursprünglich angedachte Variante "Sanierung im Bestand bei gleichzeitiger Aufstockung der Verwaltungsfläche" im Vergleich einfach zu teuer werden würde. Ein Neubau, der den heutigen Standards bei Gewerbe-Immobilien folgt, ist im Vergleich deutlich kostengünstiger und soll Überraschungen in der Planungs- und Ausführungsphase vermeiden helfen.

Details werden zwar erst im weiteren Verlauf des Projekts diskutiert werden können, aber mit der in konstruktiver Diskussion und zuletzt umfassender Übereinstimmung erarbeiteten Entscheidung sind die Weichen für ein Vorhaben gestellt, das der Gemeinde eine zukunftsorientierte Lösung für die kommenden Jahrzehnte verspricht.