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SPD-Fraktion am Eigenbetrieb Campingplatz Kahl

Seit 21 Jahren ausgegliedert/100.000 Euro Zuführung zum städtischem Haushalt

Einem Informationstermin am Eigenbetrieb „Campingplatz-Kahl“ nahm die Mainhäuser SPD-Fraktion gemeinsam mit Bürgermeisterin Disser wahr, um sich über die Vor- und Nachteile einer Ausgliederung kommunaler Unternehmungen zu erkundigen. Hintergrund des Besuchs ist die Absicht der Gemeindeverwaltung den Campingplatz und die Badeseen der Gemeinde als Eigenbetrieb „Mainhäuser Freizeitanlagen“ neu zu organisieren.

Unter Führung des Geschäftsleiters Thomas Stadtmüller und des Campingplatzverwalters Klaus Schliebitz nahmen die Sozialdemokraten zunächst die Anlage in Augenschein. Die äußerst gepflegte Einrichtung verfügt über ca. 880 Dauerstellplätze in der Größe von durchschnittlich 97. Quadratmetern. Nahezu 2.600 Dauercamper sind gemeldet. Hinzu kommen im Touristik-Bereich 7.500 Übernachtungen von Durchreisenden oder einmaligen Urlaubsgästen.

Nach dem Rundgang erläuterte Thomas Stadtmüller die wirtschaftlichen Rahmendaten des Eigenbetriebes und betonte, dass der Kahler Campingplatz, als ältester Eigenbetrieb Bayerns eine Vorreiterrolle übernommen habe. Während Kahl vor 21 Jahren noch Neuland betreten habe, seien inzwischen rund 80 % der kommunalen bayerischen Anlagen in diese Rechtsform überführt. Der Kahler Eigenbetrieb habe ein Umsatzvolumen von ca. 1,4 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von etwa 4 Millionen Euro. Das zur Campingplatzmodernisierung aufgenommenen Darlehen trage sich von selbst, jährlich werfe der Campingplatz etwa 100.000 Euro Gewinn ab, die dem kommunalen Haushalt zu Gute kämen.

Auf Nachfrage von SPD-Fraktionschef Kai Gerfelder wertete Stadtmüller die Entscheidung für einen Eigenbetrieb in Kahl als „durch und durch gelungen“ und nahm für sich die Möglichkeit der flexiblen Entscheidungs- und Strategiefindung als großen Vorteil in Anspruch. Zwar sei der Eigenbetrieb durch die städtische Betriebskommission überwacht, die Verantwortung für Vermarktung und Leitung der Einheit liege jedoch beim Geschäftsleiter und dem Personal. Die hierdurch geschaffene Identifikation und Verantwortung der Beschäftigten führe zu einer nicht zu unterschätzenden Motivation bei der Bewirtschaftung. Kai Gerfelder selbst sah die eigenständige Bilanzierung der Campingplatzaktivitäten sowohl im investiven als auch im unterhalterischen Bereich als großen Vorteil: „Während im kameralen Haushalt Gelder zur Verfügung gestellt werden, ohne dass genauere Information über Verwendung und Gesamtsituation vorliegen, kann man bei betriebswirtschaftlichen Strukturen viel besser erkennen, was mit den finanziellen Mitteln geschieht.“

Die SPD-Fraktion geht davon aus, dass die Vorlage der Bürgermeisterin in der Septembersitzung abschließend behandelt wird. Dann können die Planungen in die nächste Runde gehen und dringende Investitionen vorangetrieben werden.