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SPD-Fraktion zufrieden mit Ergebnis zu manroland

Keine Industriebrache am Ortseingang / Schwierige Verhandlung mit drei Akteuren

Die SPD-Fraktion Mainhausen hat in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung der Beschlussvorlage zum städtebaulichen Vertrag zum manroland-Gelände zugestimmt. Die Sozialdemokraten sind mit dem seitens des Gemeindevorstandes ausgehandelten Ergebnis sehr zufrieden.

„In Anbetracht der Tatsache, dass die Gemeinde über nahezu keine Eigentumsrechte an dem neun Hektar großen Areal verfügt, wurde ein Infrakostenstrukturausgleich in Höhe von 2,3 Millionen Euro erzielt und gleichzeitig die Weichen für ein attraktives Wohngebiet gestellt. Damit ist es dem Gemeindevorstand gelungen, ein sehr gutes Ergebnis für die Gemeinde Mainhausen zu verhandeln“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Kai Gerfelder.

Gleichzeitig weist Gerfelder darauf hin, dass die Mainhäuser Sozialdemokraten die zurück liegende Entwicklung, die sich rund um den Druckmaschinenhersteller manroland vollzogen hat, sehr bedauern. „Ganze Generationen von Arbeiterfamilien haben hier einst ihr Auskommen gefunden. Mit der Globalisierung und der Verlagerung der Produktion gingen in den vergangenen Jahrzehnten immer Wellen von Arbeitsplatzabbau über den Traditionsstandort, bis vor wenigen Jahren das endgültige Aus und kurze Zeit später die Insolvenz kam. Es ist uns immer ein Anliegen gewesen, unsere Solidarität mit den Beschäftigten zum Ausdruck zu bringen. Ich erinnere hier an die Resolution aus dem Februar 2011“, so der SPD-Fraktionschef.

Seit dieser Zeit steht die Gemeinde vor der Herausforderung eine weitere Nutzung des Standortes zu organisieren und die Industriebrache am Ortseingang von Mainflingen sinnvoll umzuwandeln. Das ursprünglich angedachte Vorhaben, das Gelände nach einem zuvor vereinbarten Maßstab zwischen Gemeinde und Eigentümer aufzuteilen und im Gegenzug entsprechendes Baurecht zu schaffen, kam jedoch mit der Insolvenz nicht zum Tragen. „Die neuen Eigentümer entschieden sich vielmehr dafür, das Gelände im Rahmen eines Bieterverfahrens in Gänze zu verkaufen, um damit Vermarktungsrisiken auszuschließen. Mit dem Bieter ‚Aurelis’ sind nun drei Akteure im Spiel. Vor dem Hintergrund der Zielsetzung dreier Beteiligter, das Gelände einer weiteren Nutzung zuzuführen und gleichzeitig entsprechende Wertschöpfung zu betreiben, galt es, ein für alle akzeptables Ergebnis herbeizuführen. Ein Partner - wohlgemerkt nicht Eigentümerin und nicht alleiniger Entscheider - ist in diesem Zusammenhang die Gemeinde, da sie lediglich für die Schaffung von Baurecht zuständig ist“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Sicher sind sich die Sozialdemokraten, dass mit dem städtebaulichen Projekt ein Beitrag zur Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes im Rhein-Main-Gebiet als auch direkt vor Ort erfolgt. „In Frankfurt tagt auf Initiative von OB Peter Feldmann in regelmäßigen Abständen der ‚Runde Tisch Wohnen’ der den Umlandkommunen eine konkrete Aufgabe zur Entspannung des überhitzten Wohnungsmarktes im Rhein-Main-Gebiet zu weist. Mainhausen wird hiermit einen Beitrag leisten.“

Öffentlich vorgebrachte Kritik weist Gerfelder als wenig fundiert zurück: „In Anbetracht der Tatsache, dass die Gemeinde nicht Eigentümerin des Areals ist, der Öffentlichkeit vorzugaukeln, es handele sich hier um die gleiche Situation wie bei der Schaffung des gemeindeeigenen Baugebiets Magdruh, ist an den Haaren herbei gezogen. Vielmehr wird der Grundstein für ein attraktives Wohngebiet mit Nahversorger auf dem brach liegenden Gewerbeareal gelegt, in dem der Eigentümer verpflichtet wird, einen Infrastrukturausgleich etwa für Kinderbetreuung und die Errichtung eine Spielplatzes, den Bau eines Kreisel und Umgestaltung der Bushaltestellen zu gewährleisten. Außerdem wird auch noch die Ablösung der Abwasser- und Wasserversorgungseinrichtungen geregelt, so dass man mit dem erzielten Ergebnis sehr zufrieden sein kann. “