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Mainhausen im Dialog: SPD besuch Kläranlage Klein-Welzheim

Investitionen für Energieerzeugung und Klimaschutz / „manroland“ dient Auslastung
Viel investiert haben die Gemeinde Mainhausen, wie auch Seligenstadt und Karlstein, als Betreiber in die Kläranlage am Schleifbach in Klein-Welzheim. Davon konnten sich etliche Bürger und Bürgerinnen beim Vorort-Termin der SPD im Rahmen ihrer Veranstaltungsserie „Mainhausen im Dialog“ am 10. Juli 2015 überzeugen. Unter dem Motto „Unser Abwasserverband – Mehr als nur eine Kläranlage“ führte der Seligenstädter Altbürgermeister und Vorsitzender des Verbandes Rolf Wenzel die interessierten Bürger, unter denen auch der erste Kreisbeigeordnete Carsten Müller war, durch die Anlage. Gegründet im Jahre 1966 ging diese 1971 in Betrieb. Am Zweckverband ist neben der Gemeinde Mainhausen (45 Prozent) und der Stadt Seligenstadt (32,5 Prozent) auch die bayerische Gemeinde Karlstein (22,5 Prozent) beteiligt.

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Durch die neue Solaranlage mit 240 Tausend KWh im Jahr Maximalleistung und das Blockheizkraftwerk kann sich die Anlage zu 75% selbst mit Strom versorgen, verkündete Rolf Wenzel stolz. Eine Kläranlage verbraucht erstaunlicherweise eine Menge Strom, um den für den Zersetzungsprozess notwendigen Bakterien ein warmes Klima zu schaffen. Der Betriebsleiter Arno Schmandke erläuterte fachkundig die Technik der mechanischen und bakteriellen Reinigungsstufen. Schmutz, Nitrat und Phosphate werden stufenweise herausgefiltert, wie er anschaulich mit Wasserproben demonstrierte, aber Trinkwasser kommt trotzdem am Ende nicht heraus. Dazu müsste es auch noch entkeimt werden. Die 1,1 Millionen Euro, die Rolf Wenzel für die letzten Investitionen eingeplant hatte, wurden exakt eingehalten. Trotz weiterem Finanzbedarf wegen der Überalterung von Bauwerken versprach er den anwesenden Kommunalvertretern, dass der Beitrag demnächst nicht erhöht werden müsse.

Die Arbeit des Klärwerks wurde nicht nur betriebswirtschaftlich verbessert, sondern es werden auch 354 Tonnen CO2 jährlich durch Solarstrom und das Kraftwerk, das mit eigenem Gas arbeitet, eingespart. Der Klärschlamm wird im Kraftwerk Staudinger verbrannt, weil es nicht so viele Abnehmer in der Landwirtschaft gibt, wie er anfällt. Dieses „Produkt“ hatte bisher einen Wassergehalt von 93 Prozent. Dank neuer Maßnahmen konnte das Wasser wesentlich reduziert worden. Die Kläranlageneigner müssen daher weniger für die Entsorgung zahlen, die nach Tonnen bemessen wird.

Das neue Baugebiet auf dem MAN-Rolandgelände wird vom Abwasserverband uneingeschränkt begrüßt. Eine Anlage wie in Klein-Welzheim ist auf eine bestimmte Auslastung angewiesen. Durch den Wegfall des manroland-Betriebes kam es hier zu Problemen und 50.000 Euro Mehrkosten. Wenn nun neue Bürger im Ortsteil Mainflingen die Auslastung wieder austarieren würden, erhöhe dies die Effizienz. Dies vernahmen Mainhausens Bürgermeisterin Ruth Disser und die anwesenden Gemeindevertreter mit Freude.