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Wir arbeiten für die Bürger

SPD-Fraktionsvorsitzender Kai Gerfelder im Interview
Die Hälfte seines 42-jährigen Lebens hat Kai Gerfelder als Kommunalpolitiker seiner Heimatgemeinde gewidmet. Seit 1997 sitzt er in der Gemeindevertretung, bereits seit 18 Jahre führt er die Fraktion als Vorsitzender an. Im Interview spricht der Sozialdemokrat über Perspektiven und Ambitionen. Die Fragen stellte Redaktionsmitglied Oliver Signus.

Die SPD verfügt die zweite Legislaturperiode über eine absolute Mehrheit in der Gemeindevertretung. Die Oppositionsarbeit liegt praktisch brach, dass die CDU in naher Zukunft wieder das Ruder übernimmt, scheint sehr unwahrscheinlich. Können Sie sich zufrieden zurück lehnen?
Wir arbeiten für die Bürger - nicht gegen die CDU: Haushaltskonsolidierung, Glasfaserausbau, Rathaus-Projekt „2in1“, die Schaffung von Wohnraum oder der Krippen-Neubau Panama sind gute Beispiele. Nächstes Jahr sanieren wir die Sporthalle und planen eine weitere Kita. Wahlerfolge muss man sich verdienen.

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Nicht nur Mainhausen, die ganze Region boomt. Wieviel Wachstum kann Mainhausen bzw das nähere Umland noch vertragen?
Ich bin froh, dass wir in einer Boom-Region leben. Die Menschen finden gute Arbeit, Gesundheitsversorgung und Freizeitangebote. Wenn die Gemeinde diesen Trend ignoriert, verlieren wir unsere jungen Familien, qualifiziertes Personal und werden überaltern. Das Wohnen wird unbezahlbar. Kontrolliertes Wachstum, ohne die Infrastruktur zu überlasten - das ist unsere Aufgabe.

Wo gibt es Ihrer Ansicht nach derzeit die größten Defizite in Mainhausen? Was müsste noch dringend angegangen werden?
Verkehrsberuhigung und Lärmschutz in der Babenhäuser Straße sind unbedingt notwendig. Leider stehen übergeordnete Behörden ständig auf der Bremse - obwohl wir für einige Maßnahmen auf der Landstraße Geld bereit gestellt haben.

Sie bilden mit Bürgermeisterin Ruth Disser ein erfolgreiches Gespann. Würde Sie der Chefsessel im Rathaus auch reizen?
Ruth ist 53 Jahre alt und bis 2022 gewählt! Die Kandidatenfrage entscheiden wir, wenn sie ansteht. Glücklicherweise verfügen wir gleich über mehrere Persönlichkeiten, die das Zeug dazu hätten und die sich als geschlossenes Team verstehen. Aber schön, dass auch Sie mir das zutrauen!

Wie funktioniert Ihrer Ansicht nach die Integration von Flüchtlingen in Mainhausen? Es dringt nicht sehr viel nach außen, aber gibt es unter der Bevölkerung Vorbehalte gegen diese Menschen?
Konkrete Konflikte sind mir nicht bekannt. Aber auch bei uns gibt es sicher Vorbehalte gegenüber Fremden. Es ist Aufgabe der Politik diese Ängste zu nehmen. Mit den Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsbetreuung ist das in Mainhausen gut gelungen.

Sie sind vor wenigen Wochen Vater geworden. Verändert die Geburt ihres Sohnes auch den Blick auf die Politik? Gibt es neue Schwerpunkte, für die Sie sich stark machen möchten?
Seit der Geburt beschäftigen mich noch mehr die grundsätzlichen Fragen. Unser Sohn soll in einer offenen, toleranten Gesellschaft aufwachsen, in der Respekt, Haltung, Anstand, persönliche Freiheit und gelebte Solidarität das Fundament bilden. Dazu gibt es keinerlei erstrebenswerte Alternative - weder für Deutschland noch für Europa!

- Mit Genehmigung der Offenbach Post -