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Zellhausen-Süd: Diskussionen um Bebauungsplan noch nicht geführt

Verkehrsgutachter für Flächenerweiterung / Zahl an Wohnungen und Neubürgern noch offen

„Kaum Neues und wenig Substanzielles“ entnehmen die Mainhäuser Sozialdemokraten nach Aussagen des Sprechers ihres Arbeitskreises „Bauen und Umwelt“ Andreas Horn den jüngsten Pressemitteilungen von Grünen und BUND zum geplanten Neubaugebiet Zellhausen-Süd. Dort wurde erneut die Größe des Neubaugebietes kritisiert und Entwurfsplanungen aus der so genannten „frühzeitigen Beteiligung“ zum Bebauungsplan beanstandet.

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Tatsächlich stehe die Gemeinde immer noch am Beginn des Bebauungsplanverfahrens. Weder Art, Größe und Dichte der Bebauung noch die genaue Anzahl der entstehenden Wohnungen sei bisher in einen diskussionsreifen Bebauungsplanentwurf gegossen, geschweige denn endgültig festgelegt. „Es wirkt schon befremdlich, wenn zum jetzigen Stadium schon zu erwartende Einwohnerzahlen und Art und Größe der Bebauung kolportiert werden, die noch überhaupt nicht diskutiert worden sind. Umso befremdlicher auch dadurch, dass im Sinne unseres beabsichtigten kooperativen Politikstils auf SPD-Initiative hin alle Fraktionen im vergangenen November in einen einheitlichen Informationsstand gebracht wurden. Ein eigens organisierter Workshop hat deutlich aufgezeigt, wie die kommenden Schritte verlaufen“, erläutert Andreas Horn.

So arbeite das Planungsbüro derzeit auf Grundlage des Bürgerworkshops und der Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung an einem Bebauungsplanentwurf, der nach Fertigstellung in die politischen Gremien zur Beratung gegeben werden. Das SPD-Fraktionsmitglied Benjamin Schlett-Salchow ergänzt: „Dort werden dann Grundstückszuschnitte, Dichtevorgaben und Art und Umfang der Bebauung und die Integration der zahlreichen erhaltenswerten Grünflächen und Streuobstwiesen diskutiert. Anschließend werden die Bürger nochmal beteiligt und befragt. Erst danach folgt der Satzungsbeschluss. Wir laden die Fraktion der Grünen gerne dazu ein, weiter gemeinsam an einer ökologisch-sozialen Ausgestaltung des Neubaugebietes mitzuarbeiten.“

Sehr eindeutig und klar sei die Notwendigkeit der verkehrlichen Erschließung durch eine Achse südlich der Friedenstraße: „Die Verkehrsgutachter sehen eindeutig den Bedarf einer zusätzlichen Straße, die den Verkehr abführt. Deshalb haben sich auch SPD, FDP und mit einer Ausnahme die Vertreter der CDU in der Gemeindevertretung für eine Inanspruchnahme der Fläche ausgesprochen. Der Argumentation der Verkehrsplaner ist bisher auch der Regionalverband FrankfurtRheinMain, bei dem die Entscheidung letztlich angesiedelt ist, mit breiter Mehrheit gefolgt.“

Ohne neue Trasse müsste der zukünftige Verkehr über die vorhandenen und dafür nicht ausgelegten Straßen wie die Wald-, Ring-, Bahnhofstraße und den Mainring sowie die Friedenstraße selbst erfolgen. Tangiert würden dann zudem die beiden Kindergärten. Zudem werde langfristig im Sinne der Förderung des Nahverkehrs auch eine vernünftige Anbindung des Bahnhofes vorbereitet. „Ohne diese zukunftsweisende Option wäre Zellhausen-Süd von Beginn an eine Fehlplanung“, so Schlett-Salchow abschließend.